Okarinas - Gefäßflöten - Pfeifen

Die Sammlung   -   Übersicht

(c) E. Stennes-Falter

 letztes Update 15.2.2020

 

Gefäßflöten, Kugelflöten, Birnenmusi, Huaca, Sweet Potatoe, geschlossene Pfeifen, Okarinas ... Sie alle gehören zu einer großen Instrumentenfamilie, für die wir im Deutschen den Sammelbegriff Gefäßflöte (engl. vessel flute) haben. Es ist zu beobachten, dass dieser Sammelbegriff oft durch die Bezeichnung Okarina (ital. Gänschen, kleine Gans) ersetzt wird, obwohl damit ursprünglich eine ganz bestimmte Gefäßflöte gemeint war: die 1853 von Guiseppe Donati (*1836 Budrio +1925 Milano) erfundene Travers-Okarina, die allerdings sehr bald die Gänschen-Form verlor.

 

Die Kategorisierung der Instrumente lässt sich nach verschiedenen Kriterien vornehmen. Hier sortiere ich sie nach der Anzahl der Grifflöcher und nach der Anzahl der spielbaren Töne.

 

Die Sammlung begann in den 1980ger Jahren mit einer Plaschke, die mir im Musikladen als GEWA-Okarina angeboten worden war. Andere Gefäßflöten gab es in dem Musikladen damals nicht. Wenn ich später auf Handwerksmessen und Märkten Händler mit Instrumenten entdeckte, bat ich immer darum, sie anzutesten  und die am besten klingenden Instrumente aussuchen zu dürfen. Daher sind alle persönlich ausgesuchten Instrumente der Sammlung grundsätzlich spielbar, egal, wie klein sie sind. Allerdings sind manche schwer zu halten. Gut musizieren geht anders. ;-)

 

In den ersten Jahren fand ich nur kleine Kugelflöten, "Birnenmusi" mit maximal 8 Löchern und Figuren-Pfeifchen mit 1, 2 oder 4 Löchern. Es dauerte etliche Jahre, bis mir auch Instrumente mit großem Tonraum begegneten.

 

Via Internet Okarinas bestellen ist immer Vertrauenssache und ein Risiko, das ich nur sehr selten eingehe. Bedingung: Bei unbekannten Absendern darf der finanzielle Schaden im Fall eines Reinfalls nicht weh tun. In den meisten Fällen hatte ich Glück.  ...  ...  :-)

 

In manchen Päckchen fand ich eine Zugabe des privaten Absenders. Kleine Überraschungen, von denen einzelne musikalisch zwar kaum brauchbar sind, meine Sammlung aber aus anderen Gründen bereichern. Wenn man mal eine schlecht spielbare Okarina in der Hand hatte, weiß man die guten Instrumente erst richtig zu schätzen!

 

Von Anfang an galt beim Sammeln von Gefäßflöten mein besonderes Interesse dem Vergleich verschiedener Griffsysteme.

Um nicht zu viel Zeit in das Erlernen ungewohnter Griffsysteme stecken zu müssen, erstelle ich von jedem Griffsystem, mit dem ich etwas ausgiebiger spielen möchte, Noten mit Tabulatur. Manche Notensammlungen arbeite ich zu Notenheften aus, die per E-Mail bestellt werden können.

 

Bei Instrumenten, die im Prinzip gleich gestimmt sind, interessierten mich die feinen Unterschiede bei Intonation, Luftverbrauch, Ansprache, Blasdruckkurve und Spielgefühl.

 

Ein anderes Sammelkriterium ist: gleiches Stimmsystem andere Tonlage. So entstehen Paare oder Sets, die wenn möglich so ausgesucht sind, dass sie zum mehrstimmigen Musizieren geeignet sind.

 

Okarinas als Kunstwerke finde ich sehr spannend! Aber ich habe keinen Platz für Musterkollektionen (identische Instrumente mit unterschiedlicher Dekoration). Deshalb konzentriert sich meine Sammlung auf Okarinas zum Musizieren und Erforschen.

 

 

Allen, die meine Sammlung

durch ihre Geschenke bereichert haben,

möchte ich an dieser Stelle ein großes Dankeschön sagen!

 

 

In der Sammlung vertretene Okarinabauer

 

"unbekannt" - Afrika, Bulgarien, Chile, Deutschland, Litauen, Peru

 

Alcorn (USA). Casper (TW), Cesari (ITA),  Clacol (ITA), Cowlishaw (USA), Dinda (TH), Donati (ITA), Gomera (ESP), Feng Ya (TW), Fiehn (AU), Fokalink (TW), Geissmann (CHE), Gosselink (FRA), Hense (DEU), Heuer (USA), Hickman (GB), Hopf (DEU), Houkes (NL), ICO (CN), Langley (GB), Lietsch (DEU), Meier (CH), Meissen (DEU), Menaglio (ITA), Mezzetti (ITA/FR) Oppermann (DEU), Pacchioni (ITA), Plaschke (ITA), Posch (AUT), Riley (GB), Rotter (AUT), Safr (CZ), Schwarze (DEU), Stein (TW), Takács (HU) Tenrai (USA), Ti Amo (JP), TNG (TW), Wiener (DEU), Voss (DEU), Wright (USA), Ziegel (DEU),

 

Länder

Afrika, Bulgarien, Chile, China, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan, Litauen, Niederlande, Österreich, Peru, Schweiz, Spanien, Thailand, Tschechien, Ungarn, USA

 

Verlinkte Begriffe springen auf eine Unterseite mit Erklärungen.

 

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Die Präsentation der Sammlung ist zur Zeit in zwei Gruppen aufgeteilt.

 

hier geht es zur >>> Gruppe 1 (klick)

Überwiegend kleine Pfeifen und Gefäßflöten mit verschiedenen Griffsystemen

Anzahl der Grifflöcher 0 bis 8

hier geht es zur >>>  Gruppe 2 (klick)

Überwiegend Travers-Okarinas mit verschiedenen Griffsystemen; außerdem gerade Okarinas und Okarinas mit mehreren Kammern zum ein- und mehrstimmigen Spiel

Anzahl der Grifflöcher 8 bis ...

 

Hinweise

Sie gezeigten Beispiele werden bei Bedarf von Zeit zu Zeit überarbeitet. Dieses virtuelle Museum kann nur ein kleiner Einblick in die große Vielfalt der Okarina sein. Ich hoffe, dass es eine Interesse weckende Diskussionsgrundlage für Gleichgesinnte ist.

Zu manchen der gelisteten Instrumente findet Ihr eine Beschreibung in meinem Okarinablog. Sollte jemand Informationen über eine hier gelistete, jedoch noch nicht näher beschriebene Okarina suchen, freue ich mich über eine E-Mail-Anfrage.

Stimmsystem beschreiben

Eine übliche Methode, das Stimmsystem zu beschreiben ist, aufzuschreiben, wie groß die Intervalle von Ton zu Ton sind, wenn man der Reihe nach die Löcher öffnet. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge die Finger für das Griffsystem abgehoben werden. In der Regel beginne ich mit dem untersten Loch der rechten Reihe.

Die Zahlen stehen für die verschiedenen Intervalle:

1= kleine Sekunde, 2 = große Sekunde, 3 = kleine Terz, 4 = große Terz, 5 = Quarte, 6 = verminderte Quinte, 7 = Quinte, ...

 

Beispiele:

Eine diatonische Tonleiter in Dur: 2 2 1 2 2 2 1

Eine diatonische Tonleiter in Moll: 2 1 2 2 2 1 2

Eine pentatonische Tonleiter: 2 2 3 2 3

usw.

 

 

Erklärung zur Anzahl der Grifflöcher

Splitholes werden normalerweise als ein Loch gezählt, da sie ein normalerweise großes Loch in zwei kleinere Löcher aufteilen (splitten). Daher der Name. Splitholes werden angezeigt mit +.

Beispiel: 6+1  = 6-Loch-Okarina mit einem Splithole.

Dadurch sieht man insgesamt zwar 7 Grifflöcher, doch werden diese im Prinzip genauso gespielt wie eine entsprechende Okarina mit 6 Löchern.

 

Erklärung zur Angabe des Tonraums

Der Grundton ist nicht zwangsläufig der tiefste Ton. Er ist die Basis der Dur-Tonleiter auf den die Okarina gestimmt ist.

Mit speziellen Spieltechniken können oft noch Töne (1 Halbton, eventuell auch ein Ganzton) unter dem Grundton erreicht werden. Diese werden in manchen Produktbeschreibungen angegeben, hier oft nicht oder in Klammern.

Subholes dienen der Erweiterung des Tonraumes unter den Grundton. Sie liegen neben den normalen Grifflöchern und werden bei Bedarf zusätzlich abgedeckt, indem man den Finger flach ausstreckt und verschiebt. Der damit erreichbare tiefste Ton wird angegeben.