KW - Okarinas - Eine Travers-Okarina und drei verschiedene Pendants mit English Crossfingering

(c) E. Stennes-Falter

 

11.9.2018

Heute kam Post aus Amerika!

Vielen Dank Kevin Wright für diesen wunderbaren Schatz! Alle vier Okarinas spielen sich gut und klingen auch sehr schön.

 

18.9.2018

Nachdem ich eine Weile mit den verschiedenen Instrumenten gespielt habe, kann ich sagen: Kevin Wright baut Instrumente, mit denen mir das Musizieren Freude macht! Sie unterscheiden sich in mancher Hinsicht von meinen anderen Okarinas. Das macht für mich einen besonderen Reiz aus.

 

Die Herausforderung, das System der English Pendant auf 8 Löcher zu erweitern, hat Kevin sehr gut gemeistert! Intonation und Klang  des Prototyps sind gut gelungen!

 

Die kleine 5-Loch und die 6-Loch Pendant sind ebenfalls schön zu spielen und machen mir viel Freude.

 

Von seiner 10-Loch Travers Okarina bin ich auf andere Weise fasziniert. Mit der nur wenig ansteigenden Blasdruckkurve erreiche ich die höchsten Töne mit einer Leichtigkeit, wie ich das bei Okarinas bisher kaum erlebt habe. Das gefällt mir sehr gut.

 

Alle Wright-Okarinas haben mich positiv beeindruckt.
Die 10-L Travers Okarina wird meine Mirternachtsokarina! Sie ist für Low Breath ausgelegt. Der Klang ist wunderschön, wenn man sie sanft und zart spielt. Perfekt für alle, die den starken Blasdruck und die dadurch bedingte Lautstärke der Konzertokarinas nicht mögen. Man kann sie aber auch kräftig und ausdrucksstark spielen.

Eine Musikaufzeichnung mit einfachen Mitteln kann das diese Bandbreite leider nur schwer vermitteln.

Die Okarina-Auswahl zeigt einen Teil der von Kevin Wright angebotenen Stimmsysteme, für Instrumente mit einer Kammer.

 

1) Pendants mit English Crossfingering / Anhänger mit englischem Kreuzgriffsystem 5, 6, 8 Löcher

 

2) Travers-Okarina mit 10 Grifflöchern, lineares asiatisches Stimmsystem

 

Außerdem beschäftigt er sich mit dem Bau von Mehrkammerokarinas. Seine Travers-Okarinas mit 2 Kammern sehen sehr vielversprechend aus.

 

Kevin Wright baut seine Okarinas in verschiedenen Größen. Er experimentiert viel. Und so entstehen auch Instrumente mit selten erhältlichen Tonarten.

Wer für das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten ganz bestimmte Tonarten wünscht, muss gegebenenfalls einige Zeit warten, bis Kevin Wright die entsprechenden Instrumente vorrätig hat. Er baut sie in seiner Freizeit und daher nur in kleinen Stückzahlen.

 

 

English Pendant mit 5 Grifflöchern

Beschreibung

Die aus Ton geformte Okarina lässt sich gut zwischen den Fingern ausbalancieren.

Sie ist gut deckend glasiert und hat einen feinen Glanz. Die Glasur fühlt sich sehr angenehm an. Im leuchtenden Gelb sind verschiedenen farbige Kristallen zerflossen. Das sieht sehr hübsch aus.

Die Okarina lässt sich problemlos abwaschen und ausspülen, wenn sie mal klebrig geworden ist. Sehr praktisch, wenn sie von Kindern gespielt wird.

 

Die Position der Grifflöcher

Vier Grifflöcher liegen auf der Oberseite der flach geformten Okarina. Sie sind so positioniert, dass sie von meinen Fingern in entspannter Spielhaltung spontan gefunden wurden.

 

Das Daumenloch auf der Rückseite der Okarina steht dem rechten Zeigefinger gegenüber und ist daher sehr angenehm zu greifen. 

 

Die Größe der Grifflöcher

Die Grifflöcher lassen sich gut tasten. Die Größe der Löcher ist für Kinderhände etwa ab Grundschulalter passend. Es kommt halt drauf an, ob sie sehr schlanke oder kräftige Finger haben.

 

Der Tonraum

.. reicht bei einer 5-Loch-Okarina mit English Crossfingering von der ersten bis zur 9. Stufe

English Pendant mit 6 Grifflöchern

Die rote 6-Loch Pendant reicht mit dem üblichen Crossfingering-System bis zur 10. Stufe.

Haptik meiner Instrumente

Die aus rotem Ton gearbeiteten Okarinas haben eine glänzend glasierte Oberfläche. Meine Instrumente fühlen sich daher sehr glatt an. Da Kevin mit unterschiedlichen Glasuren arbeitet, muss das nicht bei allen seinen Instrumenten so sein.

Mir gefällt die Verarbeitung sehr gut. Wer sich unsicher ist, ob ihm die glänzend glasierten Instrumente nicht aus den Händen gleiten könnten, übt am besten auf einem dicken Teppich, dann überleben die Okarinas den Sturz. Die Pendants haben eine dicke, stabile Öse, durch die sich eine Kordel ziehen lässt. Und schon sind sie absturzgesichert. :-)

 

Handling

Das Handling hängt natürlich sehr von der Anzahl der Löcher, der Größe und dem Gewicht ab. Und dann spielt natürlich auch noch die Größe der Hände eine Rolle.

Für meine Hände passen alle drei Pendants sehr gut. Auf der flachen Linsenform fanden meine Finger die Löcher von Anfang wie von alleine.

 

Bei der großen Pendant Ich muss noch herausfinden, wie ich diese  beim Spielen der höchsten Töne am besten halte. Manche Okarinaformen stütze ich mehr mit den Ringfingern andere mit den Kleinen Fingern. Da die Ringfinger auf der 8-Loch Pendant für die zusätzlichen Löcher benutzt werden, müssen bei diesem Instrument auf jeden Fall die kleinen Finger die Stützarbeit übernehmen. Bei großen, schweren Pendant-Okarinas ist das am Anfang immer anstrengend. Doch wenn die Hände trainiert sind und sich auf die Beanspruchung eingestellt haben, macht das normalerweise nichts mehr aus. Dann kann man auch längere Zeit mit so einem Instrument üben. Am Anfang sollte man den Händen aber nach kurzer Übungszeit eine Pause gönnen, damit die kleinen Finger nicht überanstrengt werden. Ich war so "geschickt" und habe das vor lauter Übungseifer vergessen. Tja - Da musste ich dann mehrere Tage pausieren, bis sich meine Hände wieder erholt hatten.

 

English Pendant mit 8 Grifflöchern

Der Prototyp der 8-Loch Pendant ist für meine kleinen Hände sehr groß. Meine schmalen Finger reichen so gerade eben aus, um die beiden großen Grifflöcher zu schließen. Das erschwert es mir persönlich etwas, die Töne bei schnellen Grifffolgen sauber zu treffen. Aber als ich langsam spielte, kam ich gut klar und das reichte, um das erweiterte Griffsystem zu testen.

So konnte ich feststellen, dass die Intonation dieses Griffsystems Kevin Wright sehr gut gelungen ist und die Erweiterung des 6-Loch-Systems auf 8 Löcher mehr als nur 2 zusätzliche Töne bietet. Das Subhole ermöglicht Griffe, mit denen sich chromatische Stufen besser spielen und feiner intonieren lassen. Daher finde ich die 8-Loch Pendant von Kevin Wright insgesamt sehr gut gelungen. Das Treffen der großen Löcher ist Übungssache.

Tonraum

Meine 8-Loch Pendant Okarina von Kevin Wright spiele ich in G-Dur. Kevin hatte sie mir als Low-Breath-Okarina in F# angekündigt. Ich spiele sie aber lieber mit etwas mehr Blasdruck und so ergibt sich für mich ein Tonraum von E4 bis C6. Das entspricht dem Tonraum einer 12 Loch Travers Okarina. Beeindruckend! Für das E4 gibt es kein Loch. Das erreiche ich durch Absenken des Blasdrucks  Ohne besondere Blasdruckmodulation ergibt sich der Tonraum von F4 bis C6, was der Reichweite einer 11-Loch Travers Okarina entspricht.

Die Grifftabelle zeigt das System für eine in C gestimmte Okarina.