Mundharmonika  -  Instrumentenkunde

Diese Seite ist eine weiterführende Information zum Mundharmonika-Unterricht. Sie erläutert im Detail Aspekte der Instrumentenwahl.

 

Ich unterrichte

 

 

Musizieren auf diatonischen Instrumenten im Richter-Stimmsystem

Das Richter-Stimmsystem wurde so ausgetüftelt, dass die Nachbartöne stets einen Akkord ergeben. Einfache Melodien können damit intuitiv ohne Kenntnis der Harmonielehre spontan begleitet werden. Das gelingt überraschend leicht.

Mundharmonikas mit Richter-Stimmsystem gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen mit enormen Preisunterschieden.

Für den ersten Einstieg in das Akkordspiel reicht eine einfache Blues-Harp mit 10 Kanälen. Die Modellwahl ist oft von persönlichen Vorlieben abhängig. Viele Mundharmonikaspieler probieren mit der Zeit verschiedene Modelle aus, bis sie ihre/n Favoriten gefunden haben.

 

Bei fortschreitender Spielerfahrung hört und fühlt man die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Instrumenten. 

Ein Qualitätsmerkmal sind z.B. die passgenauen Öffnungen in der Stimmplatte, durch die die Stimmzungen auf und ab schwingen. Sind sie zu groß, braucht man beim Spielen sehr viel Luft und die Zungen sprechen schlecht an.

Andere Qualitätsmerkmale sind die Belastbarkeit der Stimmzungen, deren Feinjustierung, das Material (Messing, Edelstahl) usw.

 

Mir ist außerdem wichtig, dass sich die Instrumente gut zwischen die Finger klemmen lassen, damit man zwei oder drei Instrumente gleichzeitig halten kann. Das klappt mit ganz verschiedenen Instrumenten wie z.B. der Oscar Lee, der Marine Band Deluxe von Hohner, den Seydel Harps u.a. Die Seydel Bluesharps fühlen sich in meinen kleinen Händen am besten an. Das liegt an der Form des Deckels.

Mundharmonika in Richterstimmung Bluesharp Seydel Blues Session
Mundharmonika in Richterstimmung Bluesharp Seydel Blues Session
Mundharmonika in Richterstimmung Bluesharp Seydel Blues Session
Mundharmonika in Richterstimmung Bluesharp Seydel Blues Session

Zum Vergleich zwei völlig andere Deckelformen:

Mundharmonika Hohner Golden Melody Bluesharp
Mundharmonika in Richter Stimmung Hohner Golden Melody

Außerdem soll die Mundharmonika einen satten Akkordklang haben. Auch das ist für das Akkordspiel wichtig.

Der Klang der Akkorde wird ganz wesentlich von der Stimmung beeinflusst. Die "Golden Melody" von Hohner ist gleichschwebend temperiert gestimmt, um sie für das Melodiespiel zu optimieren. Die Akkorde klingen dadurch etwas "dünn".

Den Klang der Lee Oscar empfinde ich als weich und schön voll.

Die Marine Band Deluxe klingt für meine Ohren feiner und brillianter. Ich finde, dass Rhythmen mit der Marine Band klarer klingen.

Die Stahlzungen der Seydel-Harps sorgen für einen klaren, satten und kräftigen Klang.

Schwierig, diese in jedem Fall hörbaren Unterschiede zu beschreiben. Ich mag die genannten Mundharmonikas alle. Mit der Zeit findet man heraus, welcher Klang zu welcher Musik am besten passt.

Was spielen wir?

Die kleine Bluesharp findet in ganz verschiedenen Musikstilen wie Jazz, Blues, Folk und Rock Verwendung.

Mein musikalischer Schwerpunkt liegt auf internationaler Folklore.

Für den Unterricht habe ich ein umfangreiches Repertoire an Volks- und Tanzweisen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zusammengestellt. Aber auch für die Musikvorschläge meiner Schüler habe ich stets ein offenes Ohr. Denen macht es z.B. einen Riesenspaß, wenn ich ihnen fetzige Akkordrhythmen zeige.

Bending-Technik ist für mich nur ein Randthema. In meinem Unterricht erläutere ich daher nur die theoretischen Grundlagen.

Zum Akkordspiel gehört auch die Beschäftigung mit der Harmonielehre. Sie macht verständlich, mit welchen Akkorden Lieder begleitet werden müssen, damit sie gut klingen.

Wenn Akkordspiel auf der Mundharmonika richtig gut klingen soll, benötigt man irgendwann mehrere Instrumente. Durch die  Kombination verschiedener Tonarten erweitert man seinen Akkordvorrat, kann dadurch interessantere Musik spielen und Melodien besser begleiten. Was man dazu wissen muss, lernt man alles in der Harmonielehre.

Richter-Mundharmonika Hohner Comet Wender C/G  Oktavstimmung
Richter-Mundharmonika Hohner Comet Wender C/G Oktavstimmung

Volks- und Tanzweisen mit Akkordbegleitung spiele ich sehr gerne auf den voll klingenden Oktav- und Tremolo-Mundharmonikas. Man kann diese Musik aber auch genauso gut auf kleinen BluesHarps spielen. Dafür kombiniert man z.B. Harps in C-, Bb- und G-Dur.

Für Anfänger ist das Spiel auf BluesHarps aus verschiedenen Gründen einfacher. Zum einen benötigt man für die kleinen Instrumente in der Regel weniger Luft als für die großen. Und zum anderen erleichtert die kompakte Form und die Bezifferung der Kanäle die Orientierung am Instrument.

Wenn man mal heraus hat, wie's funktioniert, ist der Umstieg auf die großen Instrumente normalerweise kein Problem. Dann kommt es nur noch darauf an, sie geschickt zu wenden.

 

Besonderheiten und Unterschiede von Bluesharp, Oktav- und Tremolo-Mundharmonika werden hier erklärt: > klick <

Fortgeschrittene Schüler können auf sogenannten Wender-Mundharmonikas üben, mitten im Lied das Instrument zu drehen. Dadurch erreicht man zusätzliche Begleitakkorde und kann viele Melodien wesentlich schöner begleiten als mit einer einfachen Mundharmonika.

 

Die meisten einfachen Wender sind so gebaut, dass man in die Tonart der Dominante springen kann:

- C > G

- F > C

- E > H

usw.

 

Häufige und vor allem schnelle Wechsel lassen sich aber besser spielen, wenn man sich zwei kleine Instrumente mit verschiedenen Tonarten zwischen die Finger klemmt. ("Doppeldecker") Dann hat man die Kanzellen der beiden Instrumente direkt übereinander vor sich.

Bei der sogenannten "Kreuzwender" werden vier oder sechs Mundharmonikas in ein Gestell montiert. Diese Kombination eröffnet weitere Möglichkeiten der Akkordbegleitung.

Richter-Mundharmonika Hohner 6-fach-Wender  Tremolo-Stimmung
Richter-Mundharmonika Hohner 6-fach-Wender Tremolo-Stimmung

Man wechselt z.B. mitten im Lied zwischen der C- und der B-Mundharmonika hin und her.

 

Anmerkung zu den Notenbeispielen:

Die großen Buchstaben über den Noten sind keine Akkordbezeichnungen!
Die großen Buchstaben sind die Namen bzw. Tonarten der Mundharmonikas, die für das Akkordspiel eingesetzt werden können. Beim Spielen der 6-fach-Kreuzwender zeigen sie an, bei welcher Note das "Rad" blitzartig gedreht werden muss, um auf die genannte Mundharmonika zu wechseln. Man spielt immer bis zum nächsten Buchstaben auf der genannten Mundharmonika weiter.

Diese Wechseltechnik lässt sich auch mit zueinander passenden Bluesharps üben.

Die Kreise zeigen an, welche Noten ziehend gespielt werden.

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